
MFüto
MARIANNE FÜLLEMANN
Seit Kindheit hatte ich Freude am Gestalten mit Farben und Formen. Farben haben eine eigene Sprache. Sei es in der Mode, in Wohneinrichtungen oder gar bei Fahrzeugen: Die Gestaltung überträgt Stimmungen auf die Menschen in ihrer Umgebung. Als Architektin konnte ich Bauten verwirklichen, von denen die Auftraggeber sagten, sie hätten eine „positive Persönlichkeit“. Für mich sind die Grenzen zwischen Handwerk und Kunst fliessend.
Vor ein paar Jahren lagen in meiner alten Trotte Baumaterialien und Landwirtschaftsgeräte herum. Es reizte mich, dort auf einem Tisch Backsteine und Ziegel verschieden anzuordnen und die Resultate mit meiner Kamera festzuhalten. So entstanden meine ersten Installationen.
Das Zusammenspiel der Kunst mit ihrer Umgebung ist für mich zentral. Metallabfälle in einem Stahlrahmen setzen einen Kontrapunkt zu einer Hecke. Backsteinfragmente und Ziegelstücke in Holzrahmen deuten Städte, Dörfer und Quartiere an und geben so ihrem Ausstellungsort eine angenehme Weite. Grosse Holzplatten mit teils strukturierten Farbfeldern verleihen einem Ort Wärme – oder sie kühlen ihn.
Es reizt mich, ständig mit neuen Materialien in meinem Atelier zu experimentieren. Zurzeit beschäftigt mich die Frage, ob „seelenlose“ Industrieprodukte wie Autotüren zum eindrücklichen Kunstobjekt werden können.
Ich sammle nicht nur selbst moderne Kunst, sondern konnte mein eigenes Schaffen seit 2012 in schon vielen gut besuchten Ausstellungen in Stein am Rhein, Ramsen und Wagenhausen einem breiten Publikum vorstellen.



